Ich stolpere schon lange über ein kleines aber sehr machtvolles Wort. Es hat in seiner Anwendung meist nur vier Buchstaben und doch kann es einem das Leben zur Hölle machen. Es bringt einen in eine wirklich unangenehme Situation, die man nicht haben bräuchte. Dieses kleine Wort, von dem ich rede, ist das Wort MÜSSEN.
„Ich muss noch den Müll runterbringen.“
„Du musst erst alle Puzzleteile umdrehen.“
„Es gibt einfach Dinge, die müssen sein.“
„Du musst es doch nur richtig machen, dann musst du dich auch nicht mehr ärgern.“
„Du musst einen guten Job finden, damit du dir etwas leisten kannst.“
„Du musst jetzt den Fernseher ausmachen.“
„Ich muss heute noch Wäsche waschen, Bügeln, Aufräumen, die Koffer packen und die Kinder baden.“
„Ich muss heute noch Projekt 233 zu Ende konzeptionieren, die Anfrage von drei Kunden beantworten und einen neuen Auftrag an Land ziehen.“
„Man muss“ sooooo vieles tun. Jeden Tag „muss man“ und „muss man“ und „muss man“. Und nicht nur man selbst, nein, man lässt auch die anderen etwas „müssen“.
Wenn du dir die Sätze oben durchließt, findest du dich sicherlich in der ein oder anderen Aussage wider. Und vielleicht fällt dir auch auf, wie oft dein „Muss“ in deinem Alltag auftaucht? Aber warum schreibe ich das jetzt hier? Warum ist dieses kleine Wort überhaupt so interessant?
Das „MUSS“ kann weg…
Ich hab viel über positives Denken gelesen und gelernt, denn positives Denken ist die Grundlage für ein leichtes und entspanntes Leben. Für jeden. Es gibt viele Aspekte für positives Denken. Und dieses kleine Wort ist ein Teilaspekt, der erstmal total banal wirkt. Nur dass er das wirklich überhaupt nicht ist. Denn die Größe oder Bedeutung ist in diesem Fall gar nicht so wichtig. Was wichtig ist, ist seine WIRKUNG. Wie wirkt sich dieses Wort aus? Wie wirkt es sich auf DICH aus? Wie fühlst du dich dabei, wenn du dir selbst sagst „ich muss“?
Du bist hartgesotten und denkst jetzt, „hier wirkt sich überhaupt gar nichts auf irgend etwas aus.“ Okay, das ist okay, du darfst das genauso sehen. Aber fühlst du dich manchmal überarbeitet und fremdbestimmt? Hast du das Gefühl dein Leben dreht sich um irgendetwas aber nciht um dich? Du rennst nur etwas hinterher und kommst doch nie an? Keine Sorge, du bist nicht allein. Und DU kannst das ändern.
Lass dich nicht länger von dem Wort „müssen“ unter Druck setzten. Es ist schlichtweg nicht nötig. Dieses Wort kreiert eine Pflicht, die nicht existiert. Es erschafft eine Welt ohne Selbstbestimmung. Es stellt sich über dich selbst oder den anderen. Kannst du das fühlen?
Es ist wichtig, wie du etwas sagst. Denn jeder Satz erschafft eine Wahrheit. Gesagt ist gesagt. Und natürlich sollst du dich ausdrücken und Worte von dir geben. Und alles was du sagen möchtest, ohne andere verletzen zu wollen, darf auch gesagt werden. Jeder dieser Sätze ober und auch alle anderen „Muss“-Sätze kann umformuliert werden. Keiner dieser Sätze oben stellt eine wirkliche, reale oder existentielle Pflicht dar. Und du darfst gerne noch mehr solcher Sätze finden. Das ist sogar die allerbeste Übung. Denn positives Denken ist etwas das man üben kann und sollte.
„Ich MÖCHTE noch den Müll runterbringen.“
„Zuerst drehst du alle Puzzelteile um.“
„Es gibt einfach Dinge, DIE WICHTIG SIND.“
„WENN DU ES richtig machst, ärgerst du dich auch nicht mehr“
„Wenn du einen guten Job findest, kannst du dir bestimmt mehr leisten.“
„ICH WÜNSCHE MIR, DASS du den Fernseher ausmachst.“
„Wenn ich die Wäsche gewaschen, gebügelt, aufgeräumt, die Koffer gepackt und die Kinder gebadet habe, ist mein Tag geschafft.“
„Wenn ich Projekt 233 zu Ende konzeptioniert, die Anfrage von drei Kunden beantwortet und einen neuen Auftrag an Land gezogen habe, mache ich Feierabend.“
Faszinierend oder?
Machst du mit?
Ich lade dich in diesem Sinne zu eine kleine Challenge oder persönlichen Herausforderung ein.
Versuche eine Woche, das Wort „Müssen“ aus deinem Wortschatz zu streichen, nicht zu benutzen und nicht zu denken. EINE WOCHE OHNE PFLICHTEN! Ist das nicht toll?
Das ganze ist eine kleine Übung um dir bewusst zu machen, wie oft du dich selbst oder andere durch deine Wortwahl unter Druck setzt. Und es darf dir auch zeigen, wie einfach und mit kleinsten Mitteln du daran etwas ändern kannst.
Damit die Challenge ein bisschen mehr Pfeffer hat, kannst du dir selbst einen kleinen Ansporn setzten. Jedes mal wenn du doch das Wort „Müssen“ benutzt hast, sammelst du 10 Cent, die du am Ende der Woche für einen guten Zweck spendest.
Was dieser gute Zweck ist, kannst du für dich selbst entscheiden. Spendest du an eine Gemeinnützige Organisation für Burnout-Prävention oder gibst es dem Obdachlosen an der Ecke oder belohnst du dich selbst (was übrigens immer ein herforrangen guter Zweck ist!) und gönnst dir einen Eisbecher bei deiner Liebslingseisdiele.
Ich wünsche dir gutes Gelingen und großes Wachstum, denn du bist es wert!
Liebe Grüße,
Vera
p.s: Ich freue mich über deine Kommentare, deine Fortschritte, deine Hindernisse, deine Veränderung oder wenn du Hilfe mit der Änderung eines deiner „Muss“-Sätze brauchst…
Bei mir liegen schon nach dem Schreiben dieses Textes 10 Cent in der Kasse, denn ich hab mich erwischt, wie ich kurz davor war „muss“ zu schreiben…. 😉